Darum bin ich stolz ein Schütze zu sein
Ein neues Jahr hat begonnen und wenn es auch noch etwas dauert, so freue ich mich wieder auf die neue „Schützenfestzeit“. Sie fängt meist im Mai an und endet mit Oktober.
Sicherlich wird mancher Aussenstehende wieder mal sagen: "Schau dir die an, jetzt fangen sie wieder an Krieg zu spielen." - Oder: "Jetzt fängt die Saufsaison wieder an." - Oder: "Wie doof ist das denn? Erwachsene rennen mit einem Holzgewehr durch die Gegend".
Ja, solche Sprüche habe ich schon öfters gehört. Mich persönlich machen solche Aussagen traurig, weil ein Schützenfest, Brauchtum- oder Heimatfest viel tiefgründiger ist, als so mancher Skeptiker meint.
Natürlich wird bei solchen Anlässen auch Alkohol getrunken. Aber wird es das nicht bei allen Festen? Doch nicht nur an solchen Tagen.
Bei vielen Schützenfesten gibt es Schützen mit Holzgewehren, Säbeln oder gar Beilen, wie bei den Sappeuren. Warum?
Weil es eben zur Tradition dazu gehört. Woher stammt der Brauch? Wie entstanden die Bruderschaften? Das sind Fragen, die mich interessieren. Glaube - Sitte - Heimat, so steht es auf vielen Fahnen geschrieben.
Ich bin seit meiner Kindheit Tambour, also Trommler gewesen. Der Wunsch eines so ziemlich jeden Jungen. Mein Vater und mein Opa waren Musiker. Wir waren also immer mit dem Brauchtum vereint.
Jetzt bin ich Schütze in einer der ältesten Traditionsgesellschaften Düsseldorfs. Wie gesagt, Traditionsgesellschaft. Einer Tradition, die man bis ins Jahr 1844 zurück verfolgen kann.
Kameradschaft, Zusammenhalt ,"Einer für alle und alle für Einen", sowie die Tradition aufrecht zu erhalten, das ist für mich wichtig.
Ich mag die große Rhein-Kirmes und die damit verbundene Tradition der Schausteller. Ich genieße es mit Stolz, durch die liebevoll geschmückten Straßen zu marschieren. Am liebsten bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Von den vielen Zuschauern bewundert zu werden. Natürlich auch von meiner eigenen Frau, denn ohne die Unterstützung und Hilfe unserer Frauen geht es nicht.
Das alles ist es, warum ich stolz bin ein Schütze zu sein. Ich würde mir wünschen, mit meiner Unterstützung, bzw. meinem Dabeisein diese Tradition noch viele Jahre aufrecht erhalten zu können.
Vielleicht ist der Eine oder Andere neugierig geworden und würde vielleicht selbst auch beitreten wollen. Es ist doch immer gut, die Tradition am Leben zu erhalten und an die nächste Generation weiter zu geben. (Ernst Willms)